#NichtOhneMeineStimme
Die Bundesregierung möchte eine Prozenthürde für die Europawahl einführen und damit die Stimmen von mehreren Millionen Bürger*innen wegnehmen.
Unterschreibe hier unseren offenen Brief, um das zu verhindern!
Wir brauchen euch ALLE, denn wir werden bestohlen!

Am 15. Juni stimmt der Bundestag über den Gesetzentwurf der Ampel und der CDU ab, eine 2%-Hürde für die Europawahl einzuführen.
Eine Prozenthürde, die gegen vergangene Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts verstößt, ist eine gravierende Schwächung der Demokratie, gerade in Zeiten von erstarkendem Rechtspopulismus, wie wir es gerade mit der AfD erleben.
Durch die Einführung einer Prozenthürde würden potenziell 3 Mio. Stimmen verloren!
Deswegen sagen wir: Europawahl #NichtOhneUnsereStimme und schreiben diesen offenen Brief an alle Vertreter*innen der demokratischen Parteien im Bundestag!
Schließe dich uns an, damit alle Stimmen gehört und gezählt werden!
Unterschreibe jetzt hier mit deiner Email den offenen Brief.
Alle Stimmen hörbar machen und Prozenthürde bei Europawahlen verhindern!
Sehr geehrte Vertreter*innen der demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag,
Sie stehlen die Stimmen von Wählerinnen und Wählern! Entgegen den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts möchten Sie eine 2%-Hürde für die Europawahl einführen. Damit wird absichtlich das demokratische Grundrecht der deutschen Bürger*innen eingeschränkt und die Demokratie als Grundpfeiler unserer Gesellschaft geschwächt. Diese Prozenthürde stellt einen schwerwiegenden Eingriff in die Grundsätze des Wahlrechts und in die Chancengleichheit politischer Parteien dar.
Doch eine wirkliche Demokratie braucht ALLE Stimmen! Denn nur, wenn wirklich alle gehört werden und politisch mitreden dürfen, gelten gleiche Chancen für jede*n Bürger*in in diesem Land. In ganz Europa erleben wir, dass antidemokratische Stimmen erstarken und die Rechte marginalisierter Gruppen eingeschränkt werden. Weil eine Krise auf die nächste folgt, sollte sich unsere Regierung für uns Bürger*innen stark machen. Stattdessen setzen Sie sich dafür ein, dass sie ihre Stimme verlieren. Ganz konkret könnten mit einer 2%-Hürde bei der nächsten Europawahl die Stimmen von über 3 Millionen Menschen in Deutschland verloren gehen!
Die Regierung schränkt mit der Einführung einer Prozenthürde für die Europawahl nicht nur willentlich die Repräsentanz unserer vielfältigen Gesellschaft ein, sondern untergräbt damit die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, das bereits mehrfach, zuletzt 2013, gegen die Einführung einer Sperrklausel bei Europawahlen entschieden hat. Die Regierung begründet die Sperrklausel mit der Arbeitsfähigkeit und Funktionsfähigkeit des Europäischen Parlaments, um einer Zersplitterung vorzubeugen. Doch im europäischen Parlament sind, anders als im Bundestag, schon jetzt etwa 200 Parteien aus 27 Ländern vertreten. Fast alle Abgeordneten der kleineren Parteien sind Mitglied der großen Fraktionen. Auch das Karlsruher Gericht konnte bereits 2011 nicht erkennen, dass durch die Zunahme von Parteien mit einem oder zwei Abgeordneten die Funktionsfähigkeit des Parlaments beeinträchtigt würde.
Der jetzige Vorstoß der Bundesregierung mit Unterstützung der Union ist ein unberechtigter Eingriff in unsere demokratischen Grundrechte und ein antidemokratischer Vorstoß der größeren Parteien. Wir müssen jetzt für diese Grundrechte einstehen! Die Vielfalt des politischen Willens aller Bürger*innen darf nicht durch eine Prozenthürde unterdrückt werden - ob zur Europawahl 2024 oder erst 2029 spielt dabei keine Rolle.
Daher appellieren wir mit diesem Brief an die Vertreter*innen aller demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag: stehlen Sie den Bürger*innen nicht ihre Stimme und verhindern Sie die Prozenthürde zur Europawahl!
Mit freundlichen Grüßen
Damian Boeselager, MdEP Volt Europa
Rebekka Müller, Co-Vorsitzende Volt Deutschland
Tim Marton, Co-Vorsitzender Volt Deutschland
Ralf-Uwe Beck, Bundesvorstandssprecher Mehr Demokratie e.V.
Patrick Breyer, MdEP Piratenpartei
Anne Herpertz, Vorsitzende Piratenpartei Deutschland
Martin Kollien-Glaser, stellv. Vorsitzender Piratenpartei Deutschland
Mark Hintz, politischer Geschäftsführer Piratenpartei Deutschland
Manuela Ripa, , MdEP ÖDP
Charlotte Schmid, Bundesvorsitzende ÖDP
Lasse Schäfer, Bundesvorsitzender der Partei der Humanisten und Co-Spitzenkandidat Europawahl 2024
Ole Teschke, 1. stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei der Humanisten
Martin Sonneborn, MdEP Die PARTEI
Eileen O'Sullivan, Dezernentin für Digitalisierung, Bürger:innenservice, Teilhabe & EU-Angelegenheiten in Frankfurt am Main
Holger Klötzner, Dezernent für Bildung und Digitalisierung in Darmstadt
Jennifer Glashagen, Vorsitzende der Volt Fraktion im Kölner Stadtrat
Friederike Martin, Vorsitzende der Volt Fraktion im Rat der Stadt Bonn
Friedrich Jeschke, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. / Volt im Regionalrat Köln
Ana Lena Herrling, stellv. Vorsitzende der Volt Fraktion im Rat der Stadt Darmstadt
Hans-Günter Brünker, Mitglied im Rat der Stadt Bamberg für Volt
Kai Tegethoff, Mitglied Die FRAKTION. – DIE LINKE., Volt und Die PARTEI im Rat der Stadt Braunschweig für Volt
Joana Zahl, Mitglied des Stadtrats in Hannover für Volt
Stefan Kanitzky, Mitglied des Stadtrats in Wolfsburg für Volt
Helene Goldbeck, Mitglied im Rat der Stadt Münster für Volt
Manuel Jeschka, Mitglied im Rat der Stadt Köln für Volt
Felix Sproll, Mitglied im Rat der Stadt München für Volt
Philip Maurice, Bezirksvertreter für Volt, Münster-West
Jörg Bogoczek, Mitglied im Rat der Stadt Aachen für Volt in der Fraktion DIE Zukunft
Steve König, Vorsitzender PIRATEN Sachsen
Stephanie Henkel, stellv. Vorsitzende PIRATEN Sachsen
Sven Bechen, Vorsitzender PIRATEN NRW
Andrea Deckelmann, stellv. Vorsitzende PIRATEN NRW
Christian Daum, Vorsitzender PIRATEN Bremen
Manuela Langer, stellv. Vorsitzende PIRATEN Bremen
Alban David Becker, Vorsitzender PIRATEN Schleswig-Holstein
Martin Schütz, Vorsitzender PIRATEN Hamburg
René Pönitz, stellv. Vorsitzender PIRATEN Hamburg
Ronny Meier, Vorsitzender PIRATEN Sachsen-Anhalt
Sebastian Alscher, Vorsitzender PIRATEN Hessen
Stefan Schulz, Stellv. Vorsitzender PIRATEN Hessen

Das schreibt die Presse:
Sperrklausel bei Europawahl: Kleinparteien werfen Ampel Machtmissbrauch vor - Politik - SZ.de
Die Parteien Piratenpartei, ÖDP, Volt und "Die Partei" kritisieren die geplante Einführung einer Zwei-Prozent-Hürde bei der Europawahl durch die Bundesregierung. Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass die Sperrklausel verfassungskonform bleibt. Trotzdem setzt sich Volt weiterhin für eine inklusive und gerechte Europawahl ein, um die demokratische Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger zu stärken. (Süddeutsche Zeitung, 19.07.2023)